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Endlich lachen können

Endlich wieder lächelnAuf dem Foto sieht man Frau P. endlich lachen. Es hat Monate gedauert, bis dieses Foto entstehen konnte. Es wurde auf einem Bahnhof am Berliner Stadtrand aufgenommen.

Angefangen hatte alles mit einem Telefonanruf im März, als abends eine völlig aufgelöste junge Frau im Tierheim anrief und uns eine wilde Geschichte erzählte. Sie war im Ausland von ihrem Partner ohne Geld zurückgelassen worden und musste sich mit ihren Tieren - einem Hund und zwei Katzen - völlig mittellos in ihre Heimatstadt Berlin durchschlagen. Nun war sie völlig entkräftet dort angekommen. Für sich selbst fand sie ein Obdachlosenheim. Doch es fand sich keine Herberge, die sie gemeinsam mit ihren Tieren aufnehmen wollte. Man verlangte, sie solle sich von den Tieren trennen. Doch diese wollte sie nicht endgültig weggeben.


Wir fanden es bewundernswert, dass sie sich auf der ganzen Strecke von Südeuropa bis nach Deutschland durchgeschlagen hatte, ohne ihre Tiere im Stich zu lassen. Und nach den ganzen Strapazen sollte sie ihre Tiere einfach so weggeben? Nein. Wir versprachen ihr, die Tiere vorübergehend aufzunehmen und organisierten noch in der Nacht die Abholung, denn die junge Frau war kräfte- und geldmäßig gar nicht in der Lage, sie zu uns zu bringen.

Hündin Anne und die Katzen Blacky und Susanne fanden sich gut bei uns zurecht. Sie waren ein gemeinsames Leben gewohnt und zogen so auch bei uns zusammen in ein Zimmer ein.

Wir blieben in engem Kontakt mit der jungen Frau und schon nach einigen Tagen kam der Anruf, es hätte sich eine Unterkunft gefunden, in der sie samt ihrer Tiere einziehen durfte. Wir brachten die Tiere also zu ihr.
Ein paar Tage ging alles gut, dann überlegte es sich die Heimleitung aus unerfindlichen Gründen wieder anders, und es wurde nur noch der Hund geduldet. Also musste wieder ein Mitarbeiter los und traf sich mit der jungen Frau zur Abholung in Potsdam.

Frau P. ackerte mit unzähligen Ämtergängen weiter an der Lösung ihrer Probleme und erkämpfte sich eine Wohnung in Kyritz, in der sie alle Tiere halten dürfte. Sie hatte ihren Termin zur Unterzeichnung des Mietvertrages - wir vereinbarten unseren Termin zur Rückgabe der Tiere.

Doch in der Nacht davor erneut ein Anruf: Im Wohnheim war sie beklaut worden. Die letzten Euros und das Ticket für die Verkehrsbetriebe waren weg und vom Dieb sofort in Heroin umgemünzt worden. Nix zu essen und kein Geld, um zur Unterschrift des Mietvertrages fahren zu können.

Uns tat das alles unheimlich leid, doch auch wir waren schon längst an unsere Grenzen gekommen - denn schließlich kostet uns die Versorgung der Tiere viel Geld und wir wissen so oft nicht, woher das Geld dafür kommen soll. Wenn nicht oftmals Lieferanten, Handwerker und Dienstleister auf die Bezahlung ihrer Rechnungen verzichten würden, hätte Verlorenwasser schon längst wieder geschlossen werden müssen, denn die Privatleute, die sich in dem gemeinnützigen Verein zusammengeschlossen haben, erhalten keinen einzigen Cent staatliche Unterstützung und müssen also alles aus eigenen Taschen und von Spenden bezahlen.

Für Frau P. scheint nun aber die endgültige Wende gekommen zu sein. Der neue Vermieter hatte Verständnis und unterschrieb auch noch verspätet.
Der Weiße Ring spendierte eine neue Monatskarte und unser Tierheimleiter brachte erneut die Tiere an den Berliner Stadtrand.
Frau P. kann also endlich wieder lachen.

Und wir drücken ganz, ganz doll die Daumen, dass nun endlich alles gut wird.

 

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