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Hündin im Wald gefunden

Hündin im Wald gefundenAls Samstagabend das Telefon klingelte, waren alle Mitarbeiter längst zu Hause.
Eine Frau meldete sich mit einer Fundmeldung eines Hundes.

Sie war mit ihrem eigenen Hund im Wald im Bereich Niemegk / Treuenbrietzen spazieren, als dieser einen anderen Hund erschnüffelte: eine kleine Hündin. Sie lag im Wald in einer kleinen Kuhle und rührte sich nicht. Die Frau fuhr ihren Mann und eine Kiste holen, dann nahmen sie das Hündchen mit. Es konnte nicht stehen und nichts essen. Das Trinkwasser erbrach sie wieder.

Das Ehepaar telefonierte umher. Die Polizei lehnte ab, die Feuerwehr ebenso wie ein Tierarzt; und die Fundtieraufnahmeeinrichtung war nicht erreichbar.
Wir haben uns – rein rechtlich gesehen – nicht in Fundtierangelegenheiten einzumischen. Doch wenn alle anderen abtauchen, springen wir natürlich immer ein.

Wir holten also einen Mitarbeiter ins Tierheim, der die kleine Maus entgegennahm.
Sie war stark schmerzempfindlich, ganz doll übergewichtig und nahm auch uns nichts zu essen ab.
Wir brachten sie zum Tierarzt. Die Wirbelsäule schien beeinträchtigt, aber die Röntgenaufnahmen ließen keine Ursache, wie z.B. einen vermuteten Bandscheibenvorfall, erkennen.
Sie erhielt ein Aufbaumittel und Schmerzmedikamente.

Es besserte sich nichts. Im Gegenteil. Beim Säubern des verkrusteten Afters kamen blutende offene Hautstellen zum Vorschein. Wir konnten etwas Trinkwasser einflößen – selbständig trinken konnte die Hündin nicht, essen schon gar nicht. Sie konnte nicht stehen, schließlich noch nicht einmal mehr das Köpfchen heben. Die Medikamente schlugen nicht an. Als die kleine Maus zunehmend schwerer atmete und auch noch Blut aus der Nase kam, gab es aus tiermedizinischer Sicht im Interesse des Hündchens nur noch eine Entscheidungsmöglichkeit.

Gern wüssten wir, wie sie bisher gelebt hat:
Bei einem Besitzer, der die Hündin nur fettgefüttert hat, aber keinen Meter mit ihr gelaufen ist. Und statt sie tierärztlich behandeln zu lassen, zum Sterben in den Wald gebracht hat?
Oder ist das nur unsere Fantasie, weil es in Tierschutzkreisen üblich ist, immer das Schlechteste in anderen Menschen anzunehmen, um sich selber besser und größer zu fühlen? Oder weil Drama und Tragödie sich besser „verkaufen“ als das normale Leben: Hündin ist weggelaufen, trauernder Besitzer findet sie nicht?

Vielleicht weiß jemand, wo die kleine schwarze Langhaardackelhündin hingehört und ihr Schicksal klärt sich noch.

Eines steht jedenfalls fest: Wir hatten Sonntagabend allesamt richtig schlechte Laune. Und unser Herz blutet.

R.I.P.

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