Besondere Schicksale im Tierheim Verlorenwasser
Wuschel
Vier Jahre saß Terriermischling Wuschel schon in einem dunklen Zwinger des Tierheimes. Obwohl er ein süßer Kerl war, lieb und verschmust - sogar Pfötchen konnte er geben – fand er dennoch kein neues Herrchen oder Frauchen, denn Wuschel hatte ein großes Problem: er wurde aggressiv, wenn man ihn nach einem Spaziergang wieder ableinen wollte.
Er biss dann wütend in die Leine oder den Jackenarm seines Gassigehers. Die Tierpfleger des Tierheimes fühlten sich mit dieser Situation überfordert und so kam es, dass Wuschel über Jahre gar nicht mehr aus dem Zwinger kam. Die tief gegrabenen Laufspuren im Sandboden des Zwingers zeugten von seinem Leid.
Als unser Verein das Tierheim übernahm, war uns dies von Anfang an ein Dorn im Auge. Wir setzten Wuschel ganz oben auf die Liste der zu lösenden Probleme. Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter nahm sich des Hundes an und so kam Wuschel nach Jahren wieder zu Spaziergängen außerhalb des Zwingers. Auch Hundetrainerin und Verhaltenstherapeutin Juliane Nowakowski nahm sich des schwierigen Falles an. So konnte Wuschel vermittelt werden. In seinem neuen Zuhause wurde er so munter, dass er die Katzen der Familie jagte. Also wurde Wuschel wieder bei uns abgeliefert.
Nach einiger Zeit entdeckten wir einen Tumor. Die Operation gelang, doch Leber und Nieren wurden zusehends schlechter. Es kam der Tag, als nichts mehr ging und wir Wuschel einschläfern lassen mussten.
Lieber Wuschel, wir konnten Dir nicht mehr helfen und haben es nicht geschafft, Dir einen guten Lebensabend zu verschaffen. Du warst ein ganz besonderer Hund für uns und wir werden Dich nicht vergessen. Wir hoffen, Du hast nun im Hundehimmel mehr Glück gefunden als in Deinem Leben.