Frühkastration

KatzenkindOft hält sich noch die Meinung, Kätzinnen und Hündinnen müssten mindestens einmal geworfen haben, bevor sie kastriert werden sollten. Das ist einfach Unsinn! Man sollte unbedingt vor dem Einsetzen der Geschlechtsreife kastrieren.

Heutzutage wird glücklicherweise die Frühkastration immer üblicher, also Tiere schon im Absetzalter mit 8 - 14 Wochen zu kastrieren.

Prof. Dr. Nolte von der Tierärztlichen Hochschule Hannover setzt den idealen Zeitraum für die Frühkastration sogar bereits bei 6-12 Wochen an!

Kastriert man so früh, ist die Operation einfacher, denn die Keimdrüsen liegen noch frei und sind nicht von Fettgewebe überlagert. Damit ist die OP kürzer - also auch die Narkosezeit! Es gibt demzufolge weniger Komplikationen, weniger Blutungen, eine schnellere und bessere Heilung.

Wir zitieren im Folgenden eine Passage der Cat-Care Tierhilfe Kassel e.V.
"Statistisch gesehen, nehmen die Komplikationen bei Tieren über der 12. Lebenswoche zu. Bei Tieren, die in die Geschlechtsreife kommen, kommt es aufgrund des bereits entwickelten Unterfettgewebes verstärkt zu Blutungen. Die Eierstöcke müssen erst gesucht und freigelegt werden; alles überflüssige Schritte, die bei einem Welpen nicht nötig sind, da die Keimzellen noch frei liegen und nicht von umliegendem Gewebe überlagert sind. Zudem ist die Narkose bei älteren Tieren länger und so für das Tier belastender.
Um es einmal krass auszudrücken, diejenigen, die es für „Tierquälerei“ halten, weil es sich ja schließlich um ein „Baby“ handelt, verdrehen die Tatsachen. Das „Baby“ steckt die Kastration nämlich weg wie nichts! Tierquälerisch handelt eher der, der sein Tier unnötig lange unkastriert lässt."

Noch hat sich die Frühkastration nicht überall herumgesprochen. Man verfährt eben gern immer wieder so, wie man es seit ewigen Jahren gewohnt ist. Deshalb noch ein interessantes Zitat, diesmal von Frau Dr. Willa Bohnet, Tierschutzzentrum der Tierärztlichen Hochschule Hannover:
 
"Warum Frühkastration?
In den letzten Jahren steigt ständig die Zahl der streunenden oder verwilderten Katzen. Diese Tiere machen 70% der in Tierheimen eingelieferten Katzen aus. Die geradezu sprichtwörtliche Fruchtbarkeit der Katze wird ihr in der heutigen Zeit zum Verhängnis. Bedenkt man, daß ein Katzenpaar pro Jahr im Durchschnitt 3 Welpen bekommen kann, so vergrößert sich die Katzenpopulation innerhalb von 10 Jahren auf ca. 80 Millionen Tiere. In einem großen Katzenbestand können sich Krankheiten leicht und schnell ausbreiten. Hier zeichnen sich Entwicklungen ab, die die Kastration als Methode zur sicheren und dauerhaften Unfruchtbarmachung in den Vordergrund rücken, um einer Überbevölkerung von Katzen wirksam vorzubeugen oder entgegenzuwirken, um nicht auf amerikanische Verhältnisse hinzusteuern. Die Kastration von freilebenden Katzen und nach Möglichkeit auch all derer, die zu einer Familie gehören, stellt derzeit die einzige Möglichkeit dar, das Anwachsen der freilebenden Katzenpopulationen und die damit verbundene Verelendung der Tiere zu verhindern. Die Erfahrung hat gezeigt, daß Privathalter, die eine junge Katze aus dem Tierheim aufnehmen, häufig "vergessen", das Tier kastrieren zu lassen. Für die Tierheime ist es daher wichtig, nur kastrierte Katzen weiterzuvermitteln. Da sich freilebende Katzen, die einmal eingefangen wurden, nur schwer erneut einfangen lassen, kann es bei diesen Tieren nötig sein, sie bereits in jungem Alter zu kastrieren. Vor diesem Hintergrund kann die Kastration als aktive Maßnahme des Tierschutzes angesehen werden."

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