Aufreger

Aufreger: Die Erbschaft

ErbschaftSeit Jahren hofften und träumten wir, dass wir mal eine Erbschaft erhalten würden.

Vor gut zwei Jahren bekamen wir zu unserer großen Freude vom Nachlassgericht die Abschrift eines Testamentes, in dem wir bedacht worden waren.

Die verstorbene Frau hatte für uns ein Vermächtnis von 3.000 Euro ausgesetzt ?. Als Haupterben für ihr recht beträchtliches Vermögen hatte sie ein Schulprojekt in Addis Abeba eingesetzt (Addis Abeba - Hauptstadt von Äthiopien - Ostafrika).

Die Menschen dort sind bitterarm und wir finden es aller Ehren wert, dorthin zu spenden. (Wir haben selbst schon moderne Bienenkörbe und entsprechende Weiterbildung für mehrere sehr arme Familien in einem Dorf in Äthiopien gestiftet.)

Trotzdem wollten wir natürlich gern den uns zugedachten Anteil haben. Aber wir ahnten, dass es schwierig würde, ihn vom Haupterben zu erhalten, denn eine Dienstreise nach Ostafrika plante natürlich niemand von uns.

Wir versuchten, beim Nachlassgericht Näheres zum Haupterben herauszubekommen, zumindest eine Adresse. Doch es klappte nicht: Der Bearbeiter war in Urlaub, oder krank, oder die Akte war grad unterwegs, oder schon wieder unterwegs, oder …

Schließlich half uns ein anderes Tierheim, das ebenfalls im Testament bedacht worden war.
Sie hatten herausbekommen, dass eine deutsche Kircheninstitution Träger des Projektes ist.

Wir schrieben die Kirche an, doch sie rückte unseren Anteil nicht heraus. Eine Anwaltskanzlei antwortete uns im Namen der Kirche, es sei nicht möglich, weil … Und dann folgte eine Liste von Ausreden.

Wir sind vom Stamme derer, die auch anderen stets gönnen können. Und grad wenn Menschen hungern, blind bleiben, obwohl wenige Euros für eine OP die Sehkraft wieder herstellen könnten, usw. ? ... Wir waren echt im Konflikt.

Letztendlich erwarten wir jedoch, dass man auch uns unseren Anteil gönnt – noch dazu, da er nur einen Bruchteil des Erbes ausmachte, den die Kirche bekommen hatte. 

Nochmals warteten wir einige Monate ab - vergebens.

Schließlich überwanden wir unsere Scham, denn die Erblasserin wollte ja auch unsere Arbeit unterstützen, sonst hätte sie ein anderes Testament aufgesetzt.

Um Kosten zu sparen, wollten wir keinen Anwalt einschalten. Stattdessen bemühten wir das Internet und suchten uns ein paar passende Floskeln zusammen. Die Herren Doctores Anwälte der Kirche verstanden. Wir hatten Erfolg - und das Geld gleich nach seinem Eintreffen innerhalb von Minuten mit der Hilfe von Heizöllieferanten, Tierärzten und Katzenstreuherstellern wieder in Umlauf gebracht ?.

Diese Geschichte fiel uns wieder ein, als uns dieser Tage zufällig eine Statistik über Spendenempfänger im Jahre 2017 über den Bildschirm flimmerte:

Verständlicherweise flossen die meisten Gelder in humanitäre Projekte. Naturkatastrophen, Hunger, Krankheiten, Armut, … Über 60 % wurden für Menschen gespendet.

Wir vermuteten, dass dann der Tierschutz an einer vorderen Stelle folgen würde. Doch in diesen Bereich gingen lediglich 5,4 %.

Stattdessen - das erstaunte uns - erhielten lt. jener Statistik die Kirchen in Deutschland 19,7 %, also nahezu ein Fünftel aller Spenden.

An den Umwelt- und Naturschutz fielen lediglich 2,7 %. Das, was den Schutz unserer Lebensgrundlage ausmacht und wo es um das Überleben der ganzen Menschheit geht, steht am Ende der Liste?

Selbst an die Kultur- und Denkmalpflege flossen laut dieser Statistik mehr Gelder, nämlich 3,1 %.

Ist das nicht eine Schieflage?

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