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Trauriger Rekord

Die Probleme, die im folgenden MAZ-Artikel beschrieben werden, kennen auch wir nur zu gut und teilen die Erfahrungen und Ansichten der Tierschützer in der Prignitz.

Wir haben zwar ein Tierheim, aber das heißt ja nur, dass wir mehr "Pflegestellen" haben, und es noch mehr Geld kostet, weil wir Gebäude, Mitarbeiter und so vieles andere bezahlen müssen.

Auch wir sind nur Privatleute, sind zwar gemeinnützig anerkannt, erhalten aber keinerlei staatliche Gelder und müssen alles aus Spenden finanzieren. Unser Förderantrag wurde abgelehnt.

Und die Flut an Tieren ist nicht zu bewältigen. Unser bisheriger Rekord lag bei über 30 Tieren, die an einem einzigen Tag abgegeben werden sollten. Seit Freitag gibt es einen neuen Rekord: 130 Tiere (Katzen, Hunde, Kaninchen und ein Minischwein) hätten wir an einem einzigen Tag aufnehmen können. Das kann niemand leisten.

Schwemme von Abgabetieren überfordert ehrenamtliche Helfer im Landkreis

WUSTERHAUSEN - „Wir versinken so langsam in Hunden und Katzen.“ Ilona Paschen und ihre Mitstreiter vom Tierschutzverein Ostprignitz-Ruppin wissen kaum mehr ein noch aus angesichts der Menge von Tierhaltern, die nach einer Gelegenheit suchen, sich von ihren einstigen Lieblingen zu trennen.

„Wir sind kein Tierheim und wir haben auch keines“, betont Paschen immer wieder. „Oft erleben wir totales Unverständnis darüber, dass wir Tiere nicht aufnehmen können. Die Leute denken, wir bekämen das bezahlt. Aber wir machen das rein ehrenamtlich.“

Der Verein bemüht sich, für herrenlose Tiere ein Zuhause zu finden – möglichst auf Dauer, wenigstens aber zeitweise. Mitglieder und Freunde stellen dafür ganz privat sogenannte Pflegestellen zur Verfügung. Abgabetiere kommen dort erst einmal unter. Der Tierschutzverein unterstützt aus Spenden die Haltung, Ernährung und tierärztliche Versorgung. Doch die Kapazitäten sind begrenzt. „Sofern wir keine Pflegestelle zur Hand haben, müssen wir den Leuten knallhart absagen.“ Allein in der Kleeblatt-Region warten laut Paschen derzeit rund 15 Katzen auf ein Zuhause; kreisweit sind es über 20. Bei Hunden sieht es kaum anders aus. „Jede Woche wird mindestens einer bei mir abgegeben. Wir sind wirklich am Ende.“

„Ein gutes Katzenjahr ist ein schlechtes Katzenjahr.“ Vor allem bei den Jungtieren sei derzeit eine regelrechte Schwemme zu verzeichnen. Die Ursache sieht Paschen bei unvernünftigen Haltern. „Wenn von zehn Katzenhaltern nur zwei zu geizig oder zu uneinsichtig sind, ihr Tier kastrieren zu lassen, haben wir in zwei Jahren 64 neue Katzen, die auch wieder unkastriert rumlaufen.“ Ein Kater im Wusterhausener Gemeindegebiet reiche aus, um sämtliche fruchtbaren Katzen dort zu decken, ist Ilona Paschen überzeugt.

Missverstandene Tierliebe bereitet den Tierschützern ernstes Kopfzerbrechen. „Die größten Katastrophen passieren vor allem jungen Leuten bei der Anschaffung von Tieren. Die stehen praktisch Schlange bei uns.“ Erst legten sie sich beispielsweise einen Hund zu, um dann zu merken, dass sie ihn weder versorgen noch bewältigen können. „Manche schaffen sich reihenweise Tiere an. Und immer wenn’s mit dem einen nicht klappt, kommt ein neues.“

Ilona Paschen ärgert so eine Einstellung ungemein. „Wir plädieren dafür, dass jeder Hundehalter vor der Anschaffung eines Tieres einen Eignungstest machen muss.“ Für viele verantwortungsbewusste Tierfreunde möge sich das hart und übertrieben anhören. „Aber aus Sicht des Tierschutzes führt inzwischen eigentlich kein Weg dran vorbei.“ Genauso wenig wie an einer generellen Markierung aller Haustiere mit einem Identifizierungschip.

Manchmal – viel zu selten – gibt es auch Erfolgserlebnisse, wie mit dem schwarzen, schon neun Jahre alten Rüden, den der Tierschutzverein versorgte. Am Wochenende fand der Hund, für den die Aussichten nun wirklich nicht rosig waren, doch noch ein neues Zuhause. Für den Verein fängt die Arbeit damit von vorne an: „Die Pflegestelle, die frei geworden ist, wird am Donnerstag gleich wieder belegt.“

Quelle: MAZ vom 19.10.2010

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