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Ein blinder Hund findet seinen Weg

Ein blinder Hund findet seinen WegAls wir den Hund aufnahmen, ahnten wir nicht, dass er vollständig blind ist. Seine Augen waren klar und nicht getrübt - wie sonst bei blinden Hunden. Doch sein Verhalten machte unsere Tierpfleger stutzig. Er erschien orientierungslos, kroch in die Ecke und rührte sich nicht. Das viele Gebell um ihn herum und die unbekannte Umgebung stressten ihn sehr, wie man unschwer erkennen konnten.

Wir nannten ihn Silver.

Wir hofften auf die Möglichkeit eines medizinischen Eingriffs und ließen eine Untersuchung bei einem Augenspezialisten in Berlin durchführen.

In der Tat stellte sich heraus, dass seine Augen völlig unversehrt sind. Doch eine Störung in seinem Gehirn ist nicht mehr rückgängig zu machen. So zerschellte unsere Hoffnung. Silver wird für immer blind bleiben.

Sein Schicksal machte uns zu schaffen. Unsere Tierpflegerin Gabi nahm ihn nach der Arbeit mit zu sich nach Hause. Dort fand er Ruhe und genoss die Streicheleinheiten, die er sich so sehnlichst wünschte, denn er ist ausgesprochen menschenbezogen. Auch gewöhnte unsere Tierpflegerin ihn an ihre Hündin. Diese gab Silver Sicherheit. An ihr konnte er sich orientieren. Es dauerte nicht lange und beide spielten miteinander wie andere befreundete Hunde auch. Ein Außenstehender hätte keinen Unterschied mehr bemerkt.

Zunehmend wurde Silver auch im Tierheim sicherer und entspannte sich. Gassigänge mit Fremden waren kein Problem mehr - sogar Ball spielen lernte Silver.

Als nun Interessenten für ihn kamen, waren wir uns unsicher. Wäre diese Familie die richtige? Sie sind selbstständig mit eigener Werkstatt. Silver wäre nie allein, er würde die Zeit immer bei seinem Frauchen verbringen. Auch ging die Familie ausgesprochen liebevoll mit ihm um. Aber würde Silver mit einem erneuten Wechsel klarkommen?

Während wir uns noch berieten, hatte Silver sich bereits entschieden. Nach einem langen gemeinsam verbrachten Tag saß sein neues Herrchen an unserem Teich und Silver hatte sich über seine Füße gelegt.

Aber bei uns hatte er eine Kumpeline, die ihm immer zeigte, wo es langgeht. Würde er als Einzelhund leben können und wollen? Als wir es ansprachen, stellte sich heraus, dass die Familie sich die gleichen Gedanken gemacht hatte. Sie hatten sich vorher bereits einen potenziellen Kameraden ausgeguckt: Marek. Auch er ist ein junger Hund: sehr menschenbezogen, aufgeweckt, lernfreudig, agil. Er würde Silver immer zur Seite stehen. Beide Hunde kommen gut miteinander klar. Also stimmten wir der Adoption zu und nahmen schweren Herzens Abschied.

Natürlich hielten wir es kaum aus zu erfahren, wie es den beiden im neuen Zuhause geht. Ein erster Anruf ergab: Marek ist ein wenig eingeschüchtert und unsicher, muss sich erst in der neuen Umgebung zurechtfinden. Aber Silver zeigt ihm, wo es langgeht, gibt ihm Halt und passt auf ihn auf.

Ein blinder Hund hat seinen Weg gefunden.

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